CDU Oldenburg-Land: Mit Klartext ins neue Jahr
Früherer EU-Kommissar Günter H. Oettinger Hauptredner beim Neujahrsempfang
Nach Wolfgang Bosbach 2023 konnte der CDU-Kreisverband Oldenburg-Land auch 2024 wieder einen hochkarätigen Redner für seinen Neujahrsempfang gewinnen. Passend zur Europawahl im Juni 2024 skizzierte der frühere EU-Kommissar und frühere Ministerpräsident Baden-Württembergs, Günter H. Oettinger seine Sichtweise auf die Lage Deutschlands im Krisenjahr 2024.

Dabei nahm er kein Blatt vor den Mund und kritisierte die Gleichgültigkeit, mit der weite Teil der Gesellschaft die wirtschaftliche Entwicklung zur Kenntnis nehme. Die voranschreitende Deindustrialisierung müsse offensiv bekämpft werden, statt sich lieber mit Nebenkriegsschauplätzen auseinanderzusetzen. „Der größte Fachkräftemangel betrifft derzeit die Bundesregierung“, erklärte
Oettinger und kritisierte die fehlende Fachkompetenz, die sich in vielen Entscheidungen wie zuletzt beim Agrardiesel widerspiegle.

Mit Blick auf die Europawahl warnte Oettinger davor, diese auf die leichte Schulter zu nehmen. Nur im europäischen Verbund bliebe Deutschland als politischer und wirtschaftlicher Akteur relevant.
„Deutschland stellt nicht einmal mehr ein Prozent der Weltbevölkerung. Europa insgesamt immerhin noch sieben“, fasste er die globalen Wachstums- und Entwicklungsperspektiven zusammen.

Zuvor hatte der bereits der scheidende Kreisvorsitzende Philipp Albrecht auf die Wichtigkeit des bevorstehenden Europawahlkampfes hingewiesen. „Ich möchte weder am 10. Juni aufwachen und feststellen, dass die AfD der Wahlgewinner ist, noch möchte ich, dass die Ideen der Ampel nach Europa exportiert werden. Beides lässt sich nur verhindern mit einer starken CDU – die gibt es aber nur, wenn
wir alle mit voller Kraft in den Wahlkampf gehen.“

Ebenfalls anwesend waren der örtliche Landtagsabgeordnete, Lukas Reinken, CDU- Kreistagsfraktionsvorsitzender Dirk Vorlauf und der Bürgermeister der Gemeinde Ganderkesee, Ralf Wessel. Erstmals waren auch Vertreter der CDW aus Wildeshausen dabei, die gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern der CDU Wildeshausen ein klares Signal zur Annäherung nach jahrelangen Grabenkämpfen setzten.